Das letzte Heimspiel gegen den ungeschlagenen Tabellenprimus aus Lohberg stand von Anfang an unter keinen guten Vorzeichen. Auf insgesamt fünf Stammspieler mussten wir aus den unterschiedlichsten Gründen verzichten und eine Startelf auf den Platz schicken, die in dieser Konstellation vor der Saison wahrscheinlich niemand getippt hätte.
Damit war die taktische Marschroute gegen den Favoriten klar. Spät attackieren, dann die Räume eng machen und den Gegner nicht zur spielerischen Entfaltung kommen lassen. Nach vorne sollten dann immer wieder Nadelstiche mit weiten Diagonalbällen über die gegnerische Abwehr hinweg gesetzt werden.
So entspann sich zunächst ein munteres Spielchen, mit deutlicher Feldüberlegenheit für Lohberg. Die Gäste kamen dabei zwangsläufig zu einer Reihe guter Chancen, scheiterten allerdings häufig am eigenen Unvermögen oder der vielbeinigen Defensivreihe vor dem wieder stark agierenden Ianski.
Doch auch wir schafften es das eine oder andere Mal gefährlich vor das Tor der Gäste, vor allem weil die Lohberger Abwehrreihe so ihre Probleme mit hohen Bällen zeigte. Die beste Chance für uns hatte dabei Hannes, der einen Abpraller – nachdem der einem hohen Ball entgegeneilende Torhüter der Gäste mit einem Mitspieler zusammenrasselte – auf Höhe der Mittellinie aber knapp neben das Tor setzte.
Wir konnten dem Dauerdruck der Gäste mit unserer Spielweise lange standhalten und tatsächlich fiel auch dem Gegner über weite Phasen des Spiels wenig außer weiten Bällen ein, doch nach etwas mehr als einer halben Stunde war es dann soweit. Unsere Abwehr verlor die Ordnung und mit einem Fernschuss netzte Lohberg zum 0:1. Damit ging es dann auch in die Halbzeitpause.
Für den zweiten Durchgang wollten wir an Intensität und Taktik nichts ändern und hofften mit drei Wechseln auch noch einmal neuen Schwung nach vorne bringen zu können.
Dies gelang uns etwa zehn Minuten sehr gut, dann fiel jedoch in einer kleinen Druckphase von uns das zweite Tor der Gäste. Ianski hielt einen Schuss der Lohberger gut, leider prallte der Ball einem völlig frei stehenden Spieler der Gäste vor die Füße, der dann nur noch aus kurzer Distanz einzuschieben brauchte, 0:2.
Danach verloren wir mehr und mehr die Ordnung, weil uns langsam, aber sicher die Kräfte verließen und innerhalb von zwölf Minuten stellte Lohberg auf 0:5. In der 68. Minute, zehn Minuten später und noch einmal in der 80. waren unsere Reihen nicht sortiert und Lohberg nutzte dies dann eiskalt aus. Hier zeigte sich, was passiert, wenn man ihnen die Räume zum Spielen gibt.
Damit fiel das Ergebnis zu diesem Zeitpunkt aber eindeutig zu hoch im Vergleich zu unserer guten Leistung in der ersten Hälfte aus, weswegen es gut für die Seele war, dass Niels nach einer schönen Kombination über Kubi und Rouven in der 88. Minute noch den Ehrentreffer erzielte.
Grundsätzlich geht der Sieg der Lohberger vollkommen in Ordnung, auch wenn er vielleicht zwei Tore zu hoch ausgefallen ist. Unsere Leistung vor allem in der ersten Halbzeit war unter den Gegebenheiten jedoch absolut akzeptabel und sollte uns den nötigen Schub geben, am nächsten Sonntag bei Türksport wieder ein positives Ergebnis auf den Rasen zu bringen.