Nach dem vom Ergebnis überzeugenden Sieg in Otterstedt kam am Samstag der Tabellennachbar Wahnebergen zum Nachholspiel an den Bettenbruch.
Um unsere Serie von fünf ungeschlagenen Spielen mit einer Ausbeute von 11 Punkten auszubauen, sollte gegen den SVW ein Dreier her. Vor dem Spiel am nächsten Sonntag gegen den Klassenprimus aus Lohberg auch ein kleiner Fingerzeig, dass man nicht kampflos die Punkte abgeben will.
Eingedenk der Spielweise der Wahneberger war die Taktik klar: lange Bälle durch frühes Stören unterbinden, die gegnerische Abwehr zu Fehlern zwingen und das eigene Aufbauspiel über die Außen laufen lassen, um den Verteidigungsriegel in grün zu bezwingen.
Für diese Art des Spiels ist es jedoch unabdingbar, dass man sich bewegt, die Gegner zustellt und Zweikämpfe annimmt. All dies ließen wir in der 1. Halbzeit jedoch komplett vermissen. Stattdessen leisteten wir uns katastrophale Fehler im Spielaufbau und ließen es durch unsere Passivität immer wieder zu, dass der Gegner gefährliche Bälle über unsere Abwehr schlagen konnte, die mitunter brandgefährlich wurden.
Nach einigen guten Chancen der Gäste, die wir durch Glück und Geschick verteidigen konnten, war es dann jedoch so weit. Ein langer Ball konnte nicht richtig geklärt werden, erst durch passives Kopfballspiel, dann durch ein fulminantes Luftloch des letzten Verteidigers, und der gegnerische Stürmer ließ Ianski im 1 gegen 1 keine Chance.
Unsere Angriffsbemühungen hingegen verebbten immer wieder schon im Mittelfeld. Mal waren es technische Mängel bei Ballan – oder weitergabe, mal fehlende Anspielstationen, die immer wieder zu Ballverlusten führten, obwohl auch Wahnebergen nicht wirklich energisch im Mittelfeld deckte.
Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis das 0:2 fallen sollte. Diesmal jedoch aufgrund einer katastrophalen Fehlerkette in den eigenen Reihen. Nach einem Flachabstoß von Piddy waren es nur die Wahneberger Mittelfeldspieler die energisch zum Ball gingen und ihn postwendend zu uns in die Hälfte beförderten. Dort stand der gegnerische Stürmer mutterseelenallein, weil das Abseits immer noch von Piddy aufgehoben wurde, der nicht schnell genug rausrückte. Einmal mehr war Ianski der Leidtragende, der im direkten Duell das Nachsehen hatte.
In der Halbzeitansprache wurden dann klare Worte gefunden - vom Trainer und der Mannschaft. An dieser Stelle hätte aber auch wirklich niemand mit der gezeigten Leistung zufrieden sein können. Zusätzlich wurde noch dreimal gewechselt. Die angeschlagenen Marc, Rouven und Günni sollten wenigstens für einige Minuten neuen Druck entwickeln.
Und tatsächlich begann die zweite Halbzeit von unserer Seite aus wie ausgewechselt. Wir standen nah an den Gegenspielern, griffen früh an und spielten die Bälle in die entstehenden Lücken. Sicherlich half dabei auch die Systemumstellung auf vier zentrale Spieler, sodass wir im Mittelfeld immer genügend Anspielstationen hatten.
Den ersten Teilerfolg brachte dann aber ein Standard. Rouven brachte einen Freistoß punktgenau über die Abwehr auf Günni, der den Ball gut mitnahm, direkt abzog und den Ball im Tor versenkte. Der Torwart war dabei machtlos, da seine Abwehr die Pille noch abfälschte. 60. Minute, nur noch 1:2.
Nur fünf Minuten später waren es wieder Rouven und Günni, die die Wahneberger Abwehr aushebelten. Nach einem langen Ball auf halbrechts, nahm Günni die Kugel mit und vollendete trocken ins lange Eck, 2:2.
Danach entwickelte sich ein munteres Spielchen, in dem zuerst wir, zum Ende der Partie wieder die Gäste noch gute Chancen hatten. Doch auf beiden Seiten scheiterten die Offensivspieler in den meisten Fällen an den gut agierenden Torhütern, die beide mindestens einmal mit einer „geisteskranken“ Parade ihre Mannschaft vor dem Rückstand bewahrten.
Am Ende stand ein leistungsgerechtes Unentschieden mit leichten Vorteilen für die Gäste auf dem Papier und zwei gelbe Karten für Eule und mich, weil wir in der Schlussphase einen kleinen Disput mit dem Schiedsrichter hatten.
Nun geht es diese Woche mit einer leider wieder stark dezimierten Elf gegen den Tabellenführer aus Lohberg, bei dem schon ein Punktgewinn ein Riesenerfolg wäre.