Zehn Minuten reichen Achim, um das Spiel auf de...

1. Herren 08.03.2022

Zehn Minuten reichen Achim, um das Spiel auf den Kopf zu stellen

Nach der langen Winterpause ging es am letzten Wochenende mit einem Nachholspiel endlich wieder los. Und obwohl die Hinrunde alles andere als optimal verlaufen ist und mit der Niederlage im Pokal der Jahresabschluss denkbar schlecht ausfiel, waren meine Jungs bis in die Haarspitzen motiviert. Man merkte ihnen an, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten.

Taktisch hatten wir uns auf einen unangenehmen Gegner mit einer starken Offensive eingestellt, der körperbetont spielen, in der Abwehr aber anfällig für schnelles, direktes Spiel sein würde.

Folgerichtig versuchten wir den Achimern durch eine aggressive Spielweise und hohes Anlaufen schon früh den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Dies gelang in der ersten Halbzeit meistens sehr gut. Wir hatten frühe Balleroberungen, ließen dem Gegner keinen Platz zum Spielen und fingen die in der Folge davon gespielten langen Bälle sicher ab. Nur gelegentlich rutschte mal einer durch, doch gelang es uns die daraus entstehenden brenzligen Situationen rechtzeitig zu entschärfen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Lukas im Tor ein sehr gutes Spiel ablieferte.

Gleichzeitig kamen wir zu guten Abschlüssen, wenn wir schnell durch die Schnittstellen der gegnerischen Abwehr spielten. So scheiterte Günni mehrmals am gegnerischen Torwart. Darüber hinaus verpassten wir es leider häufig, weitere Chancen herauszuspielen, weil uns zu viele Fehler im Spielaufbau unterliefen. Meistens waren es technische Unzulänglichkeiten bei der Ballannahme oder unbedrängte Fehlpässe. So verpassten Niels, Kubi, Steen und Jonah mehrmals, den Ball nach der Eroberung in eine aussichtsreiche Position zu bringen.

In der 29. Minuten fand ein langer Ball über die gegnerische Abwehr jedoch Günni, der in dieser Situation die Nerven behielt und souverän flach ins Eck einnetzte. Das 0:1 war zu diesem Zeitpunkt hoch verdient und gleichzeitig auch der Pausenstand.

Nach der Pause kam Achim mit viel Elan aus der Kabine und erspielte sich in den ersten fünfzehn Minuten eine klare Feldüberlegenheit, die auch in zwei, drei guten Chancen mündete, welche Lukas jedoch erstklassig entschärfen konnte. Unsere eigenen Offensivbemühungen blieben jedoch trotz des Ansturms vorhanden und zur Mitte der zweiten Halbzeit erlahmte das Angriffsspiel der Achimer wieder. In diese Phase fiel dann auch ein Traumtor von Günni. Von Steen wurde ihm der Ball durchgesteckt und aus etwa 35 Metern überlupfte er den zu weit vor seinem Tor stehenden Achimer Keeper. Das Spiel schien zu diesem Zeitpunkt entschieden.

Doch nur drei Minuten später, in der 70., klärten wir eine Ecke der Achimer nicht richtig und der Ball fiel etwa 25 Metern vor dem Tor einem aufgerückten Verteidiger der Platzherren vor die Füße. Dieser zog einfach mal ab und mit einem regelrechten Sonntagsschuss landete das Ding unhaltbar für Lukas im Ecke: 1:2.

Wir verloren daraufhin etwas den Faden, doch noch ohne nennenswerte weitere Chancen der Gastgeber zuzulassen. Gefahr brachte erst in der 79. Minute wieder eine Ecke. In genauer Wiederholung des Anschlusstreffers schafften wir es nicht den Ball zu klären, in fast identischer Position bekam der Torschütze des 1:2 den Ball, wieder gelang es uns nicht, ihn vernünftig zu stören und mit seinem zweiten Kracher stellte er auf Unentschieden.

Nun wurde meine Mannschaft nervöser und Ballverluste und Fehlpässe häuften sich. Trotzdem hatten wir noch eine herausragende Chance durch Andi. Nach einer Flanke kam er durch einen Abpraller völlig frei aus fünf Meter zum Abschluss, drosch den Ball jedoch in die Wolken. Das hätte das 2:3 sei müssen!

Stattdessen fuhren die Gastgeber im Gegenstoß einen schnellen Konter, den wir nur halbherzig zu unterbinden versuchten. Fast ohne Gegenwehr konnten sie sich bis in den Strfraum kombinieren und ließen Lukas beim eins gegen eins keine Chance: 3:2 für Achim.

Danach hatte das Spiel keine Höhepunkte mehr zu bieten. Achim spielte auf Zeit und wenn uns die Balleroberung gelang, spielten wir viel zu fahrig, um noch mal gefährlich vor das Tor zu kommen.

So muss man leider konstatieren, dass wir trotz einer starken Leistung über 70 Minuten mit leeren Händen aus Achim zurückkommen, weil wir zum Ende der Partie hin unkonzentriert und mit ungenügendem Einsatz versucht haben das Spiel über die Runden zu bringen. Gegen einen Gegner, der bis zur 90. Minute an seine Chance glaubt, ist das dann zu wenig.

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