An diesem Mittwoch stand die zweite Runde des Kreispokals an und wieder erwarteten wir einen Kreisligisten auf dem Sportplatz am Bettenbruch. Diesmal war der TSV Thedinghausen zu Gast, der anders als wir nicht optimal in die neue Saison gestartet war, trotzdem machten wir uns keine Illusionen darüber, dass die uns gestellte Aufgabe äußerst schwer werden würde.
An Aufstellung und Spielweise musste zu den bisherigen Spielen nur wenig geändert werden und grundsätzlich gingen wir mit viel Selbstbewusstsein in die Partie. Doch schon nach wenigen Spielminuten wurde klar, dass diesmal einiges anders laufen würde. Thedinghausen spielte aus einer kompkten und sicheren Defensive heraus, war körperlich präsent in den Zweikämpfen und entwickelte gerade über außen viel Druck durch seine schnellen Spieler.
Zwar waren die Angriffsbemühungen der Gäste in der ersten Halbzeit noch weitestgehend ungenau, aber äußerst zahlreich. Uns gelang es nur selten den Ball überlegt nach vorne zu spielen - dann kamen wir auch durchaus zu der einen oder anderen Chance - was dazu führte, dass Thedinghausen immer wieder auf unsere Kette zulief und die Defensivabteilung ghörig unter Druck stand.
Wir konnten diesem allerdings weitestgehend widerstehen, klare Torchancen waren auch bei Thedinghausen Fehlanzeige. Doch die klare Dominanz des Kreisligisten war augenfällig und verlangte uns eine Menge Kraft ab.
Das erste Tor der Gäste fiel dann auch aus einem Fehler von uns heraus. Nach einem abgefangenen Angriff spielten wir den Ball ohne Not viel zu hektisch in die Mitte, wo er von einem Thedinghauser Spieler abgefangen wurde. Dieser machte das Spiel dann schnell und setzte unsere ungeordnete Defensive unter Druck. Nach einem schönen Chipball stand dann auf halblinker Seite der gegnerische Außenspieler frei vor Ianski und versenkte die Kugel im langen Eck.
Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Pause. Grundsätzlich war noch alles drin, aber es war schon zu merken, dass wir uns diesmal nicht so leicht damit taten Chancen zu erspielen, sonst eine unserer größten Stärken. Dies lag vor allem daran, dass wir die Bälle von hinten heraus viel zu schnell und hektisch weiterspielten und die Pille nur selten in den eigenen Reihen laufen ließen. Der hohe Druck der Gäste hatte den einen oder anderen meiner Spieler sicher etwas verunsichert, sodass sie sich weniger am Ball zutrauten als normal.
Dies abzustellen war die klare Ansage zur zweiten Halbzeit. Defensiv weiter so gut zu stehen und dann mit mehr Ballbesitz und Ruhe zu der einen Chance zum Ausgleich zu kommen die andere.
Und tatsächlich war unser Spiel in der zweiten Halbzeit weniger unruhig, klare Chancen konnten wir uns trotzdem nicht erspielen, dafür standen die Gäste zu kompakt in der Abwehr und waren individuell auch äußerst sicher am Ball, sodass wir nur sehr selten in den Genuss von gegnerischen Fehlern kamen.
Als dann acht Minuten nach Wiederanpfiff am Mittwochabend auch noch ein Sonntagsschuss reinging, wurde es natürlich noch schwerer. Etwa 25 Meter vor unserem Kasten zog einer der Gästespieler einfach mal ab und knallte das Ding mit links rechts oben ins Toreck. Ein Traumtor, das unsere Chancen auf ein Weiterkommen noch mehr schmälerte, ohne dass wir in dieser Phase etwas falsch gemacht hätten.
Nach diesem Kracher mussten wir uns erst einmal kräftig schütteln und wieder sammeln und genau in diesem Zeitraum erzielten die Gäste ihr einziges wirklich gut herausgespieltes Tor. Mit Tempo und Durchsetzungswillen ging es durch Mittelfeld und über drei Stationen kam der Ball mit einem Diagonalpass nach rechts außen, von wo er dann sicher im langen Eck versent wurde.
Damit war die Messe gelesen, denn für einen Drei-Tore-Rückstand war unsere Offensivpower an dem Tag nicht ausgeprägt genug. Wir steckten aber trotzdem nicht auf, nutzten die Gewissheit in diesem Spiel nichts mehr holen zu können und spielten mutiger und aggressiver nach vorne. Ein weiteres Gegentor wäre nicht mehr ins Gewicht gefallen, aber vielleicht hätte man noch einen Ehrentreffer erzielen können, der nach einer mehr als ordentlichen Leistung gegen einen starken Gegner durchaus verdient gewesen wäre.
Die Niederlage an diesem Mittwochabend war absolut verdient, dafür hatte Thedinghausen einfach die reifere Spielanlage und die nötige Effizienz vor dem Tor. Alles in allem können wir uns jedoch keine größeren Vorwürfe machen. Viel mehr als die drei Tore waren für die Gäste über die gesamte Spielzeit nicht drin und zwischendurch hätten auch wir mit etwas mehr Glück noch eins schießen können.
Mit der gleichen Einstellung und Leidenschaft am Sonntag im Ligaduell gegen Blender an den Start zu gehen, muss nun unsere Aufgabe sein, dann steht dem zweiten Dreier in dieser Saison nichts im Wege.