An diesem Sonntag stand auf heimischem Rasen das Spitzenspiel gegen den SV Wahnebergen an. Nach der derben Pleite vor zwei Wochen gegen Blender und dem anschließenden spielfreien Wochenende waren alle Augen auf den Bettenbruch gerichtet und es wurde sich gefragt, ob wir diesmal wie ein würdiger Gegner für den Tabellenersten aus Wahnebergen auftreten oder an die schlechten Leistungen aus den beiden Spielen zuvor anknüpfen würden.
Personell jedenfalls hatte sich seit dem Spiel gegen Blender nichts getan, die Verletzten waren immer noch verletzt und es wurde eine ähnliche Mannschaft wie auch zuvor auf das Feld geschickt.
Doch man merkte sofort, dass die Einstellung diesmal eine gänzlich andere war. Es wurde um jeden Ball, um jeden Meter Feld gekämpft. Dies war allerdings auch bitter notwendig, denn spielerisch hatten wir Wahnebergen nur wenig entgegenzusetzen. Zu viele schnelle Ballverluste und ein Offensivspiel ohne richtige Ideen führten zu regelrechten Angrifffswellen der Gäste, die wir jedoch durch eine starke kämpferische Leistung immer wieder abwehren konnten.
Gleichzeitig gelang es uns ab und zu von Fehlern des Gegners zu profitieren - insgesamt war es ein sehr hektisches Spiel - konnten unsere wenigen Chancen jedoch genauso wenig in Zählbares verwandeln wie der Gegner.
Es ging also mit einem 0:0 in die Kabine, wobei Wahnebergen insgesamt eher die Führung verdient gehabt hätte als wir, sie für beide Seiten aber möglich gewesen wäre. Für die zweite Hälfte ging es nun darum, den recht kräftezehrenden Spielstil zumindest beizubehalten, denn eine plötzliche spielerische Offenbarung in Durchgang zwei war nicht zu erwarten. Aber je länger die Null gestanden hätte, um so wahrscheinlicher hätte vorne mal einer durchrutschen können.
Doch wie so oft, hielten diese Gedanken keine fünf Minuten. Direkt nach dem Wiederanpfiff schätzte der ansonsten stark haltende Ianski einen langen Ball auf einen Stürmer der Gäste falsch ein und eilte völlig unnötiger Weise aus seinem Kasten. Die folgende Grätsche war schlecht gesetzt, der gegnerische Spieler umkurvte unseren Keeper und brachte den Ball nach innen, wo sein Nebenmann nur noch ins leere Tor einschieben musste.
Anschließend konnte man richtig merken wie die Mannschaft ein Stück weit in sich zusammensackte. Es wurde zwar immer noch leidenschftlich verteidigt, um kein weiteres Tor zu kassieren und wir forderten Wahnebergen alles ab, um einen Auswärtssieg zu erringen, doch der Glaube an ein eigenes Tor war nicht mehr wirklich zu spüren.
So verlegten wir uns also - unbewusst - auf die Verteidigung und kamen selbst zu keinen nennenswerten Offensivaktionen mehr. So wurde in der Folge das Spiel vor allem hitzig im Mittelfeld geführt, wo es darum ging, dem Gegner auf keinen Fall den Ball zu überlassen. Aus dieser Situation ergaben sich höchstens noch ungelenkte Offensivbemühungen, die allerdings fast gänzlich auf Seiten der Gäste stattfanden.
Eine Viertelstunde vor Schluss wurden die Bemühungen der Wahneberger dann belohnt. Nach einem Ballverlust kam die Kugel auf die gegnerische Außenseite. Im Defensivverhalten rückten wir dann zu träge nach und ließen die Verteidiger im Stich, sodass nach einem kurzen Doppelpass der Stürmer der Gäste allein auf das Tor zulaufen konnte und sicher ins lange Eck verwandelte, 0:2 und die Entscheidung.
Wir kamen zwar fünf Minuten vor Schluss noch zum Anschlusstreffer durch Abi, der nach einem Chipball von Pepe auf Steen und der ungenügenden Abwehr des Gästekeepers genau richtig stand, doch mehr war nicht zu holen.
So muss man festhalten, dass wir kämpferisch eine um Welten bessere Leistung als in den zwei, wenn nicht sogar vier Spielen davor gezeigt haben, es uns spielerisch momentan jedoch an Ideen und zum Teil auch technischen Fähigkeiten mangelt, um gegen ebenso beherzt spielende Wahneberger drei Punkte zu holen. Der Sieg für den Tabellenführer geht somit absolut in Ordnung.
Am nächsten Spieltag wartet das "Auswärtsspiel" beim Verdener Türksport auf uns. Mit der gleichen Einstellung wie gegen den Tabellenführer, bin ich überzeugt, wird in diesem Spiel die Negativserie beendet und wir kommen wieder auf Spur.
TSV Dauelsen
SV Wahnebergen
1. Kreisklasse Verden · 10. Spieltag