Späte Aufholjagd nach Fehlerfestival nicht belohnt

Nachdem wir uns am letzten Wochenende dem Tabellenführer nach einer kämpferisch guten Leistung geschlagen geben mussten, sollte an diesem Sonntag gegen den Verdener Türksport endlich wieder ein Dreier her. Die Voraussetzungen dafür waren hervorragend.

Fehlende Spieler waren wieder da, die Stimmung nach der gezeigten Leistung gegen Wahnebergen befand sich im Aufwärtstrend und mit dem Verdener Stadion stand eine Spielstätte bereit, in der es einfach nur Lust macht zu kicken.

Doch schon nach drei Minuten musste das Trainergespann an der Seitenlinie konstatieren, dass irgendetwas faul ist im Moment. Eine Ecke wurde schlampig geklärt, der Ball sprang einem gegnerischen Spieler vor die Füße und mit einem satten Schuss erzielte er das 1:0.

Wir brauchten dann noch gute zehn Minuten, um uns von diesem Rückschlag zu erholen, in denen die Gastgeber immer wieder durch lange Bälle gefährlich vor unser Tor kamen. Dann kamen wir allerdings immer besser in die Partie und erspielten uns sogar Ausgleichschancen, die jedoch leider ungenutzt blieben.

Mittten in diese Stärkephase der Mannschaft platzte dann der nächste Treffer für die Hausherren. Ein langer Ball wurde im Mittelfeld mehrmals unglücklich verlängert, landete dann vor den Füßen des flinken Stürmers der Heimmannschaft, der Fahrt aufnahm und aus 25 Metern sehenswert per Lupfer die Kugel versenkte. 2:0 nach 35 Minuten.

Anschließend plätscherte das Spiel bis zur Halbzeit vor sich hin und die zahlreichen Zuschauer auf den Rängen hatten das fragliche Vergnügen noch einmal genau beobachten zu können, wie wir, wie auch schon die gesamte erste Halbzeit, völlig unbedrängt Bälle wegschenkten, Fehlpässe en masse fabrizierten und dem Gegner bei seinen Aktionen nur Geleitschutz gaben. Insgesamt hätte man zu dem Schluss kommen können, dass die elf Dauelser auf dem Platz zum ersten Mal kickten an diesem Tag.

In der Pause gab es eine äußerst deutliche Ansage an die Mannschaft, sowohl emotional als auch sachlich auf die Fehler hinweisend, denn so konnte es in Durchgang zwei nicht weiter gehen.

Doch hatten wir an der Seitenlinie geglaubt in der ersten Hälfte hätten wir schon die schlechteste Tagesleistung gesehen, so dauerte es nicht mal zwei Minuten, bis wir eines Besseren belehrt wurden. Völlig ohne Not sollte der Ball von der einen Seite des Feldes auf die andere geschlagen werden, kam dabei aber so tief, dass er stattdessen einem unserer Spieler auf den Rücken und von da zum Gegner prallte. Die Folge: das 3:0 direkt nach Wiederanpfiff.

Nur vier Minuten später reihte sich dann auch unser Torwart, der bis dahin und auch danach einige Bälle gut hielt, in den Fehlerreigen ein. Ein Abstoß geriet zur passgenauen Vorlage für den Stürmer des Gegners, der die Kugel nur noch einzuschieben brauchte.

Für den nächsten eklatanten Fehler von uns mussten die Zuschauer dann etwas länger warten. nach 67 Minuten spielten wir im Mittelfeld völlig unbedrängt einen Fehlpass in Richtung unseres Tores, der Gegner bedankte sich und es folgte das 5:0.

Das Spiel schien gelaufen und es ging nur noch darum, wieviele Tore wir dem Gegner, der aus eigenem Ballbesitz so gut wie gar nicht gefährlich vor das Tor kam, noch schenken wollten, als etwas Unerklärliches passierte.

Auf einmal nahmen wir am Spiel teil. Zwar gelang uns auch jetzt spielerisch nicht viel, doch führten einige beherzte Einzelaktionen zum Erfolg. Nur wenige Minuten nach dem letzten Gegentor, brachte Abi eine Ecke vor's Tor und aus dem Gewühl heraus stocherte Steen den Ball mit Hilfe des Heimkeepers in den Kasten zum 5:1.

Nur fünf Minuten später war es wieder Abi, diesmal mit einer hervorragenden Einzelleistung auf der rechten Seite, der den Ball vor das Tor brachte, wo Lukas mit der Hacke gekonnt vollendete.

Allerdings wurden wir danach wieder etwas zu fahrig und konnten die plötzliche Teilnahmslosigkeit der Hausherren zu lange nicht ausnutzen. Erst in der 87. Minute konnte Steen nach einem Freistoß von Hannes und der Mithilfe des Torwarts zum zweiten Mal abstauben, 5:3.

In der Nachspielzeit setzte sich dann Maico in bester Außenstürmer Manier auf der rechten Seite durch, brachte eine butterweiche Flanke an den zweiten Pfosten, wo Jonah aus kurzer Distanz quasi mit dem Schlusspfiff einnickte.

Nach einer miserablen Partie, die vor Fehlpässen und halbherzigem Einsatz im Zweikampf nur so strotzte, kam das unerwartete Aufbäumen für den hohen Rückstand leider zu spät. Aller Ehren wert ist jedoch die Einstellung der Jungs, die sich nicht aufgegeben haben und die Partie ordentlich zu Ende spielten.

Im Rennen um die oberen Tabellenplätze ist eine solche Leistung allerdings viel zu wenig und es bedarf nun einiger Aufbau- und Auswertungsarbeit, damit im Heimspiel am Freitag gegen Riede II das Ruder endlich rumgerissen werden kann.