Unentschieden trotz Chancenwucher

An diesem Wochenende stand das Heimspiel gegen den MTV Riede II schon am Freitagabend an. Eingedenk des phasenweise katastrophalen Spiels am vorherigen Wochenende gegen Türksport war diesmal vor allem die eigene Fehlerminimierung oberste Priorität.

Dabei waren zwei Bereiche besonders in den Fokus gerückt: Kommunikation und Körpersprache. In den letzten Spielen war vom dominanten Auftreten eines nach sechs Spielen ungeschlagenen Tabellenführers nichts mehr zu sehen gewesen und gleichzeitig schien jeder nur vor sich hinzuspielen, anstatt als Mannschaft gemeinsam an einem Strang zu ziehen.

Dies sollte in diesem Spiel geändert werden. Die Mannschaft hatte die klare Ansage viel miteinander zu sprechen und sich ganz bewusst verbal zu unterstützen und aufzubauen. Und tatsächlich wurde schon in den ersten Spielminuten klar, dass die Jungs die Vorgaben diesmal umzusetzen gedachten.

Zum ersten Mal seit Wochen war wieder Stimmung auf dem Platz, man konnte klare Anweisungen und anfeuernde Ausrufe vernehmen. Wie prophezeit klappte das Spielerische dann fast von alleine. Wir kamen häufig über die Flügel gefährlich vor das Tor - die Waffe in den ersten sechs Spielen - und konnten uns einige gute Chancen herausspielen.

Das erste Tor fiel dann folgerichtig noch in der ersten Hälfte von Halbzeit eins. Jonah spielte einen feinen Steckpass auf Maico, der allein auf den Torwart zulief, ihn gekonnt umkurvte und ins leere Tor einschob. Das bei diesem Tor Maico mehrere Meter im Abseits stand, sollte im weiteren Verlauf des Spiels nicht mehr entscheidend sein, denn allein im ersten Durchgang pfiff der Schiedsrichter drei oder vier Angriffe von uns ab, ohne das jemand im Abseits stand und verweigerte uns einen klaren Elfmeter.

Trotz dieser Fehlentscheidungen erspielten wir uns noch weitere Hochkaräter, konnten die Murmel aber nicht noch einmal im gegnerischen Tor unterbringen. So ging es mit einem knappen 1:0 in die Pause. Spielerisch wollten wir im zweiten Durchgang einfach so weitermachen wie in der ersten Hälfte und schnell ein zweites Tor nachlegen, bevor uns die verpassten Chancen auf die Füße fallen konnten.

Es kam aber natürlich anders als geplant. Riede lief etwas höher an in der zweiten Hälfte, was uns etwa eine Viertelstunde so sehr beeindruckte, dass wir vor allem kommunikativ mindestens drei Gänge zurückschalteten und dadurch auch spielerisch nicht mehr so dominant auftreten konnten wie vor der Pause.

In diese Phase fielen dann auch noch wie aus heiterem Himmel zwei Tore für den bis dahin gar nicht vor unserem Tor aufgetauchten Gegner. Erst ließen wir kurz nach Wiederanpfiff nach einer Ecke am langen Pfosten einen Spieler der Gäste sträflich frei, der dann gekonnt den Ball auf das Tor köpfte und Lukas keine Abwehrchance ließ, dann wurde ein normaler Zweikampf mit Foul und gelber Karte bewertet, den der Rieder Schütze unhaltbar ins rechte Eck donnerte. 1:2 nach knappen sechzig Minuten und wahrscheinlich wusste nicht einmal Riede, was da gerade passiert war.

Anschließend kamen wir aber wieder besser ins Spiel - hatten wahrscheinlich auch eine gehörige Portion Wut im Bauch - und erspielten uns langsam aber sicher wieder einige Chancen, wobei wir aber nicht mehr ganz so druckvoll wie in Durchgang eins auftraten. So war es dann auch eine herrliche Einzelaktion, die zum Ausgleich führte. Pepe eroberte etwa eine Viertelstunde vor Schluss etwa 25 Meter vor dem gegnerischen Tor den Ball, zog einfach ab und brachte die Kugel wunderschön im linken Toreck unter.

Nach dem mehr als verdienten 2:2 kamen wir noch mehrmals gefährlich vor das Tor der Gäste, wobei Maico, Jonah und Steen gute Chancen ausließen.

Alles in allem muss man sagen, dass wir nach langer Zeit mal wieder über den Großteil des Spiels eine ansprechende Leistung zeigten, mit unseren Chancen jedoch viel zu schlampig umgingen. Als dann noch Pech und der Schiedsrichter dazukamen, reichte es leider nicht zu mehr als einem Unentschieden. Doch auf dieser Leistung und der Art und Weise wie sie erreicht wurde, kann bis zum nächsten Wochenende aufgebaut werden, wenn es schon am Sonntagmorgen nach Etelsen geht.