Chancenverwertung weiter ausbaufähig

In Riede war uns nach einer Halbzeit die Luft und die Konzentration ausgegangen und am Ende stand trotz einer Vielzahl guter Chancen eine dennoch verdiente, wenn auch zu hohe Niederlage. Die Zielsetzung für das letzte Heimspiel in der Saison gegen die 3. Herren des TSV Etelsen war klar. An die gute erste Hälfte in Riede anknüpfen und dieses Niveau auch in die zweite Halbzeit übertragen sowie die Effektivität beim Torabschluss signifikant erhöhen.

So viel sei gesagt, gelungen ist uns leider nur einer der beiden Punkte. Mit einer insgesamt recht defensiven Grundausrichtung ließen wir nach Ballgewinn die Kugel in den eigenen Reihen zirkulieren und variierten insgesamt bei unseren Offensivbemühungen zwischen Ballstafetten Richtung gegnerischem Strafraum und langen Bällen über außen. 

Dies gelang uns in den ersten zwanzig Minuten der ersten Halbzeit ausgesprochen gut. Defensiv ließen wir nichts zu und vorne wurden wir immer wieder gefährlich. So gingen wir nach zwölf Minuten auch völlig verdient mit 1:0 in Führung. Steen spielte einen feinen Steilpass an die 16er-Kante auf Jonah, der legte überlegt vor dem Tor quer und Timo musste aus kurzer Distanz den Ball nur noch einschieben.

Auch in der Folge blieben wir gefährlich, wobei vor allem Jonah immer wieder mit seinem Tempo Durchbrüche auf seiner Seite inszenierte, ein weiteres Tor blieb uns aber verwehrt. Stattdessen passierte das, was uns in letzter Zeit immer wieder geschieht. Nach eigener Ecke verloren wir den Ball und dann ging es mit Tempo in Richtung unseres Strafraums. Der gegnerische Offensivspieler sprintete fast unbedrängt die Linie runter, legte dann quer vor das Tor und dann war es genauso einfach für den Stürmer wie vorher auf der Gegenseite. Ein vermeidbares Tor, wenn wir uns im Zweikampf im Mittelfeld einfach cleverer anstellen würden. Manchmal sind taktische Fouls einfach das Mittel der Wahl...

Danach folgte ein kleiner Bruch in unserem Spiel und wurden insgesamt leiser und unkonzentrierter. Wir verloren immer häufiger den Ball im Aufbauspiel und kamen so in Gegenaktionen des Gegner. Diese konnten zwar weitestgehend frühzeitig verteidigt werden, doch die schiere Häufigkeit dieser Situationen führte zwangsläufig zum nächsten Fehler unsererseits. Nach einem Steckpass an den 16er waren wir am gegnerischen Stürmer zwar dran, verteidigten dann aber zu harmlos, sodass es uns nicht gelang, den Ball ordentlich zu klären und ein abgefälschter Schuss landete im Tor. 1:2 aus unserer Sicht in der 42. Minute, was den Spielverlauf nur bedingt wiedergeben konnte.

In der Kabine war die Stimmung deshalb auch absolut auf Kampf eingestellt. Die Mannschaft war sauer über das unnötige Ergebnis und war sich sicher, das Ding noch drehen zu können. Entsprechend selbstbewusst ging es in die zweite Hälfte.

In dieser ließen wir defensiv nur noch ganz wenig zu - maximal zwei oder drei Abschlüsse aus dem Spiel heraus standen am Ende auf Etelser Seite zu Buche, einzig über Ecken wurde es manchmal etwas brenzliger - und erspieltenn uns selbst Chance um Chance. Ob es Steen mit einem sehenswerten Lupfer an die Latte oder Maico völlig freistehend den Ball über den Kasten köpfend war, es fehlte uns immer wieder am nötigen Glück oder Geschick.

Der Ausgleich lag in der Luft und war mehr als verdient, doch fallen sollte er einfach nicht. Dies dauerte bis zur 76. Minute, als Niels eine schöne Flanke in den Strafraum brachte und Timo akrobatisch in den Ball sprang und die Pille über die Linie drückte. Doch dies war den Jungs nicht genug. Auch danach wurde offensiv weiter gedrückt, doch trotz noch der einen oder anderen ordentlichen Möglichkeit, wollte der Ball einfach nicht ins Tor.

So stand am Ende ein Unentschieden zu Buche, mit dem man rein vom Ergebnis und Spielverlauf nicht zufrieden sein kann. Doch die Vorgabe, sich lautstark zu unterstützen, anzutreiben und selbstbewusst aufzutreten, manchmal auch über die eigene Grenze hinauszugehen, um für den Sieg alles zugeben, haben die Jungs absolut erfüllt.

Bringt man diese Eigenschaften nun am Freitag vor der Domweih gegen Thedinghausen genauso auf den Platz, kann der erlösende Dreier endlich gelingen.