Nach starkem Beginn offensiv leider zahnlos

Im dritten Spiel der Saison kam mit dem Verdener Türksport ein Gegner an den Bettenbruch, mit dem wir aus der letzten Spielzeit noch eine Rechnung offen hatten. Immerhin mussten wir uns zweimal geschlagen geben, obwohl wir spielerisch sicherlich das bessere Team waren.

Es war also klar, dass wir den Gegner keinesfalls unterschätzen und in Anbetracht der vermeidbaren Niederlage aus dem letzten Spiel gegen Posthausen hoffentlich unsere Lehren ziehen würden.

Der Gegner sollte ab der Mittellinie energisch gestört werden, um dann nach Ballgewinn schnell umzuschalten und unsere Offensivspieler in Szene zu setzen. Dies gelang in den Anfangsminuten so gut, dass wir schon nach nur vier Minuten Spielzeit in Führung gingen. Rouven spielte einen Pass tief in die Spitze zu Abi, der sich am 16er kurz drehte, abzog und flach ins linke Eck verwandelte.

Danach erarbeiteten wir uns noch ein paar gute Möglichkeiten, scheiterten aber entweder am ordentlichen Keeper der Gäste oder schlossen einfach nicht genau genug ab. Je länger das Spiel ohne zweiten Treffer von uns blieb, umso weniger zielstrebig wurden allerdings unsere offensiven Aktionen. Mehr und mehr verlegten wir uns darauf mit langen Bällen zu agieren, anstatt die Räume, die der Gegner uns ließ, effektiv zu bespielen. Den Gästen kam dies sehr gelegen, konnten sie sich doch tief hinten reinstellen und mit wenig Bewegung ihr Tor verteidigen.

Zwar ließen auch wir keine gefährlichen Aktionen der Gäste zu, die vor allem mit langen Bällen operierten, doch entwischten uns dass eine oder andere Mal die schnellen Stürmer, sodass wir gezwungen waren zu klären, häufig auf Kosten einer Ecke. Dies wurde uns in der Schlussminute der ersten Halbzeit zum Verhängnis, als in mit der letzten Aktion ein Eckball der Gäste von uns nicht gut geklärt wurde und dann aus dem Nichts der Ausgleich fiel.

So gingen wir nicht mit dem Selbstvertrauen in die Pause wie es nach der ersten Halbzeit eigentlich angebracht gewesen wäre. Immerhin waren wir furios gestartet, hatten danach noch einige gute Aktionen und wenig offensive Situationen der Gäste zugelassen. Doch war unser Kombinationsspiel auch zusehends abgeflacht und der Gegentreffer direkt vor der Halbzeit tat sein Übriges, um die Stimmung in der Kabine zu drücken.

Nichtsdestotrotz nahmen wir uns vor, die Bälle wieder klarer und einfacher hinten herauszuspielen, das Mittelfeld mit Kombinationen zu überbrücken und so zu Chancen zu kommen, da nicht zu erwarten war, dass der Gegner seine Taktik sich hinten tief zu stellen ändern würde.

Das Spiel in Halbzeit zwei glich dann in vielerlei Hinsicht dem aus der ersten Hälfte. Ballbesitz und Feldüberlegenheit lagen bei uns, gefährliche Offensivbemühungen der Gäste waren mit wenigen Ausnahmen Mangelware - gelegentlich entwischte uns einer der pfeilschnellen Stürmer bei den ausnahmslos langen Bällen der Gäste - doch leider versickerten unsere offensiven Aktionen, bevor sie wirklich gefährlich wurden.

Zwar kamen wir häufig über außen bis zur Grundlinie durch, doch dann fehlten in der Mitte die Anspielstationen oder wir kombinierten uns gut durch die Mitte bis zum Strafraum, verpassten dann aber den Abschluss oder den letzten Pass.

Je länger das Spiel in der zweiten Hälfte ging und je länger das Unentschieden Bestand hatte, umso fahriger wurde unser Spiel. Gleichzeitig nahm mit zunehmender Spieldauer in einigen Bereichen auch die Bereitschaft ab, die richtigen Weg in angemessener Geschwindigkeit zu gehen, woduurch unsere Bemühungen ein Tor zu schießen noch fruchtloser wurden.

Und dann kam es so, wie es kommmen musste, wenn man ein Spiel nicht ordentlich nach Hause bringt. In der buchstäblich letzten Aktion wurde nach einem Abstoß der Ball an der Mittellinie per Kopf verlängert, der gegnerische Stürmmer sprintete los und überlupfte den herauseilenden Jonas.

Dass die Enttäuschung nach dieser Niederlage riesig war, ist sicherlich keine Frage. Umso mehr geht es jetzt darum, beim Auswärtsspiel am Freitag gegen Fischerhude II den Kopf wieder frei zu bekommen und drei Punkte nach Hause zu holen.