Fehlerfestival führt zu Niederlage

Anders als im Freitagspiel in der Woche, stand uns an diesem Sonntag gegen Blender ein komplettes Team zur Verfügung und wir waren sowohl defensiv als auch offensiv gut besetzt. Die Marschroute für das Auswärtsspiel war somit klar, hinten die Klasseleistung aus dem vorherigen Spiel wiederholen und vorne die neu zugewonnene Qualität nutzen, um Blender unter Druck zu setzen.

Das erste Ausrufezeichen in einem zerfahrenen Spiel setzte allerdings der Gastgeber. Nach einer Ecke herrschte Konfusion im Strafraum, am ersten Pfosten wurde der Ball verlängert und am zweiten wurde recht unbedrängt eingenickt. 1:0 nach zehn Minuten in einer Partie, die in der Folge von haarsträubenden Abwehrfehlern auf beiden Seiten dominiert werden sollte.

Der frühe Rückstand hatte allerdings nur wenig Wirkung auf meine Mannschaft, denn nur vier Minuten später konnten wir ausgleichen. Rouven spielte einen langen Ball auf Maico, der im ersten Versuch noch den Pfosten traf, aber dadurch Tim die Möglichkeit gab mit letzter Konsequenz zum Ball zu gehen und ihn im Liegen über die Linie zu drücken.

Nur vier Minuten später waren die Anfangsminuten der Partie gedreht. Rouven setzte nach einem Ballverlust den letzten Mann der Gastgeber unter Druck, eroberte den Ball, scheiterte noch beim ersten Schuss am Torwart, behauptete aber den Ball und schloss dann überlegt aus größerer Distanz ab.

Doch sollte die Führung nicht lange halten. Nur zwei Minuten später verloren wir im Mittelfeld den Ball. Der wurde schnell diagonal gespielt, wo unser Außenverteidiger viel zu weit weg stand, und beim anschließenden eins gegen eins hatte unser Keeper keine Chance.

Gerade einmal drei Minuten später der nächste haarsträubende Ballverlust. Müller stolperte an der Mittellinie über den Ball, der Gegenspieler reagierte schneller und steckte sofort in die Mitte durch, wo Jonas den ersten Schuss noch gut parieren konnte, beim Nachschuss aber chancenlos war.

Obwohl man merkte, dass diese beiden Treffer Wirkung erzielt hatten, kamen wir nach knappen dreißig Minuten noch einmal zurück. Günni eroberte halbrechts den Ball, überlupfte dann zunächst seinen Gegenspieler und im Anschluss den herauseilenden Torwart. dern erneute Ausgleich nach einem wunderschönen Treffer.

Doch sollte es in der ersten Halbzeit nicht bei einem bis dato noch gerechten Unentschieden bleiben. Quasi mit dem Halbzeitpfiff leisteten wir uns den nächsten Lapsus in der Defensive.

Eine eher harmlose Flanke segelte durch den Strafraum und wurde dann recht weit außen von einem Spieler der Gastgeber erlaufen. Diesen setzten wir nur unzureichend unter Druck, sodass er in den Strafraum eindringen und einen Pass in den Rückraum spielen konnte, wo wir viel zu weit weg von den Gegenspielern waren. Der folgende Schuss war dann zu platziert für unseren Keeper.

Insgesamt war die erste Halbzeit trotz dreier Tore für uns weit davon entfernt zufriedenstellend zu sein. Zu fehleranfällig, zu lethargisch hatten wir uns zuvor benommen und vier Dinger kassiert, wobei wir bei jedem einzelnen dem Gegner dankbare Schützenhilfe geleistet hatten. Die in der Vorwoche noch gelobte Abwehr war beinahe komplett ein Totalausfall, nur Tjark konnte ich im Laufe der Partie etwas reinbeißen. Im Mittelfeld schafften wir es nur bedingt, die Räume ordentlich zu zu bekommen und der Offensive merkte man mit fortschreitender Spieldauer die Frustation darüber an, dass drei Tore nicht gereicht hatten, um mit einem guten Gefühl in die Kabine zu gehen.

Entsprechend klar fielen die Ansagen in der Pause aus. Auch wenn spielerisch nicht viel zusammen geht, kann man sich reinhängen und gegen den Ball arbeiten, etwas, was wir im ersten Durchgang viel zu halbherzig getan hatten.

Und tatsächlich wurde die Einstellung zum Spiel bei den meisten nach Wiederanpfiff etwas besser, doch Zählbares ergab sich leider auch nicht mehr. Die zweite Hälfte plätscherte so ein bisschen vor sich hin und uns lief die Zeit davon, doch echte Zielstrebigkeit zum Tor konnten wir auch nur selten entwickeln und wenn doch, so scheiterten wir recht oft am gut aufgelegten Blenderaner Torwart. In der Defensive wurden die krassen Fehler weniger, nichtsdestotrotz kam Blender noch zu der einen oder anderen guten Chance, die wir in diesem Durchgang aber immerhin jedes Mal vereiteln konnten

Erwähnenswert sind da allenfalls noch die verletzungsbedingte Auswechlung von Jonas, für den Timo in den Kasten ging und eine gute halbe Stunde seine Sache ordentlich machte. Sowie der Platzverweis für die Gastgeber nach wiederholtem Foulspiel, wobei die Viertelstunde in Überzahl optisch nicht auszumachen war.

Ernüchtert muss man feststellen, dass die Leistungsschwankungen weiterhin groß bleiben und wir mit einer vollen Kapelle nicht gegen einen Gegner gewinnen konnten, der bis zu diesem Zeitpunkt gerade einmal einen Punkt geholt hatte.

Uns bleibt jetzt bis Freitag Zeit zu analysieren, wo man ansetzen kann, um das angeknackste Selbstbewusstsein wieder herzustellen, denn dann wartet mit Otterstedt der nächste Gegner aus dem untere Teil der Tabelle auf uns.