Auf die ärgerliche aber absolut verdiente Niederlage gegen Blender am letzten Wochenende folgte eine Woche der Problemanalyse. Weder mangelt es uns grundsätzlich am fußballerischen Vermögen, noch an der notwendigen Grundkondition, um in dieser Liga vernünftig mitzuspielen, trotzdem hatten wir nach dem Auftaktsieg gegen Hülsen schon wieder Niederlage um Niederlage eingefahren, ohne dabei auf Gegner gestoßen zu sein, die uns spielerisch oder läuferisch an die Wand genagelt hätten.
Vielmehr scheint es Problem in den Köpfen der Spieler zu geben, dass sie daran hindert, auf dem Platz die Leistung abzurufen, die notwendig ist, um erfolgreich kicken zu können. So lag das Hauptaugenmerk also diesmal nicht auf dem Einstudieren klarer Spielabläufe oder taktischer Kniffe, sondern stattdessen wurde in Einzelgesprächen viel geredet.
Ob unsere Maßnahmen Erfolg zeigen würden, sollte sich an diesem Freitag zeigen, wenn Otterstedt am Freitagabend zu Gast am Bettenbruch sein würde. Vor allem mit- und füreinander sollte gespielt werden. Eine Einheit auf dem Platz sollte geschaffen werden, so wie sie es neben dem Platz schon seit langer Zeit ist.
Um es vorweg zu nehmen: In diesem Spiel war uns dies eindrucksvoll gelungen, wichtig ist es nun, diesen Zustand beizubehalten.
Ergebnistechnisch sah es zunächst aber nicht allzu gut aus. Zwar standen wir von Beginn an defensiv recht gut und konnten die recht überschaubaren Versuche der Gäste meist schon im Ansatz stoppen, doch waren wir im Spiel nach vorne viel zu hektisch und probierten es gegen die langen Kerle in der Otterstedter Verteidigung mit langen Bällen, was diese meist mit einem müden Lächeln quittierten, wenn sie die Dinger einfach wieder rausköpften.
Das Spiel war in den ersten zwanzig Minuten wahrlich kein Leckerbissen. Viel Mittelfeldgeplänkel, wenig Torraumszenen und insgesamt sehr unruhig im Spielaufbau auf beiden Seiten. So war es wieder einmal ein krasser Fehler unsererseits, der dem Spiel ein erstes Ereignis bescherte. Hannes spielte vor der Abwehr einen Querpass ins Nirgendwo, der gegnerische Mittelstürmer spritzte dazwischen und drosch die Pille sehenswert aus etwas mehr als zwanzig Metern an den linken Innenpfosten, von wo sie dann im Netz einschlug.
Die Verärgerung über dieses unnötige Gegentor hielt jedoch nicht allzu lange. Nur fünf Minuten später kamen wir nach einer Ecke zum Ausgleich. Rouven hatte den Ball lang hereingebracht und Jungmann stieg am langen Pfosten am höchsten und köpfte die Kugel in die Maschen. 1:1 nach einer halben Stunde und gleichzeitig der Pausenstand für eine erste Halbzeit, die viel von unserer Seite viel zu fahrig geführt worden war, um den Tabellenletzten aus Otterstedt wirklich in Bedrängnis zu bringen.
Während die Einstellung diesmal also absolut stimmte, haperte es am Spielerischen. Zu viel lange Bälle, zu wenig Ballkontrolle, viel zu hektischer Spielaufbau. Die Riesen in der Gästeabwehr mussten in Durchgang zwei in Bewegung gebracht werden, weswegen die klare Ansage ausgegeben wurde, es mit viel mehr Kurzpassspiel zu versuchen.
Die Umsetzung ließ nicht lange auf sich warten. Der Ball lief nun viel flüssiger durch unsere Reihen und dies brachte Otterstedt immer wieder dazu, den Ball in Bedrängnis klären zu müssen oder sich nur mit Fouls gegen unserer Abwehrbemühungen wehren zu können, während sie selbst in der ersten Hälfte der zweiten Halbzeit offensiv gar nicht mehr stattfanden.
Nur neun Minuten nach Wiederanpfiff fiel dann folgerichtig auch die Führung für uns. Wieder schlug Rouven eine Ecke auf den langen Pfosten, wo diesmal Jonah richtig stand und den Ball mit dem Fuß im Tor unterbrachte.
Acht Minuten später schlugen die beiden erneut zu. Diesmal war es ein Freistoß, den Rouven mustergültig über die Abwehr brachte und Jonah war mit dem Kopf am langen Pfosten zur Stelle.
Immer wieder erspielten wir uns in dieser Phase auch Chancen aus dem Spiel heraus, waren dort an diesem Abend aber glücklos. Vor allem Tim hätte sicherlich ein Tor verdient gehabt. So musste wieder ein Standard her, um den nächsten Treffer zu markieren. Nach einer Ecke von Rouven wurde der erste Versuch abgeblockt, aber die Kugel flutschte zu Abi durch, der aus sehr abseitsverdächtiger Position am kurzen Pfosten zum 4:1 traf.
Aber wir wären ja nicht wir, wenn wir in dieser Phase des Spiels nicht noch einmal den Gegner aufbauen würden. Nach schlampigen Abwehrverhalten rutschte uns nur zwei Minuten später ein langer Ball durch und wieder hatte Jonas bei strammen Abschluss des Gästestürmers keine Chance.
Doch anders als es sonst häufig ist, hatten wir diesmal direkt die richtige Antwort parat. Nach einer Ecke von Rouven kam der Ball ins Halbfeld zu ihm zurück und er krönte seine starke Leistung mit einem Klassetor in den langen Winkel.
Den Schlusspunkt der Partie überließen wir in der Schlussminute allerdings den Gästen. Günni spielte einen Freistoß etwas übermotiviert halbhoch zu Jonas zurück. Dieser konnte unter Bedrängnis die Pille nicht kontrollieren und der nun freie Stürmer konnten nur mit einem Foul am Torerfolg gehindert werden. Den fälligen Freistoß verwandelte der gut aufgelegte Mittelstürmer der Gäste souverän.
Am Ende steht ein Sieg gegen das Schlusslicht aus Otterstedt zu buche, der durch eine geschlossene Mannschaftsleistug und einen überragenden Rouven absolut verdient ist, aber es bleibt dabei, dass wir uns durch krasse individuelle Fehler das Leben immer wieder selbst schwer machen.
Am nächsten Wochenende ist für uns erstmal Pause, bevor es dann in der Woche darauf wieder am Bettebruch gegen Riede II geht.
TSV Dauelsen
TSV Otterstedt
1. Kreisklasse Verden · 07. Spieltag