Zu Beginn unserer Serie von drei Auswärtsspielen stand die Begegnung in Otterstedt. Obwohl akut abstiegsbedroht stellt die Mannschaft aus dem Nordkreis einen der besten Torschützen der Saison, sodass die Defensive in diesem Spiel durchaus gefordert sein sollte. Zur Wahrheit dazu gehört aber auch, dass die Gastgeber mit 47 Gegentreffern vor diesem Spieltag eine der schwächeren Defensivreihen der Liga besaßen.
Im Gegenzug waren bei uns bis auf das langzeitverletzte Innenverteidigerduo Müller/Tomhave alle Mann an Bord, sodass wir aus dem Vollen schöpfen konnten und zu einer starken ersten Elf auch noch eine solide Bank und einige Leihgaben an die zweite Mannschaft möglich waren.
Nach zuletzt drei vor allem defensiv überzeugenden Spielen war die Marschroute für dieses Spiel von Anfang an festgeschrieben. Hinten sollte erneut konsequent und mit vollem Einsatz verteidigt werden, während bei eigenem Ballbesitz schnell über die Außenspieler der Ball in die Hälfte der Gastgeber gebracht werden sollte, um dann durch die nachrückenden Spieler gefährliche Situationen vor dem Tor zu generieren.
Ab der ersten Minute wurde diese Spielidee konsequent umgesetzt, wobei man zugeben muss, dass unsere Angriffe zumeist mit langen Diagonalbällen initiiert worden, da der doch recht schlechte Platz ein sicherers Kurzpassspiel in weiten Teilen nicht zuließ und die gegnerische Abwehr schon früh in der Verteidigung gegen diese weiten Bälle zeigte.
So entwickelte sich ein Spiel, dass geprägt war von fruchtlosen Bemühungen der Gastgeber den Ball in das gefährliche Drittel zu bekommen, während wir immer wieder mit langen Bällen auf die Außen für Gefahr sorgten, aber dann zumeist am wirklich guten Keeper der Gastgeber scheiterten. Stolli, Maico und auch Günni hätten schon vor der Pause alles klar machen können, wurden aber immer wieder vom gegnerischen Torwart gestoppt.
Allein in der 35. Minute war der Schlussmann machtlos, als Günni im Mittelfeld mit vollem Einsatz den Ball eroberte, zu Steen passte, der mit einem Weltklassedribbling drei Mann stehen ließ, dann mit links einen Sahnepass auf Stolli spielte, der ebenfalls zwei Gegner ins Leere laufen ließ und den Ball quer durch den Strafraum auf Maico legte, der aus kurzer Distanz die Kugel in die Maschen drosch.
In der Halbzeitpause gab es entsprechend eigentlich wenig zu meckern, trotzdem war die Stimmung gedrückt, was wohl vor allem daran lag, dass die Jungs mit ihrem eigenen Spielstil an diesem Tag nicht wirklich zufrieden waren. Meine Mannschaft möchte ihre Aufgaben gerne spielerisch lösen, doch Platz und allgemeine Verfassung machten dies an jenem Tag irgendwie unmöglich. Also sollten sie sich darauf besinnen, dass sie zur Halbzeit verdient führten, noch gar keine Chance des Gegners zugelassen hatten und sich im zweiten Durchgang einfach gegenseitig pushen, um die schlechte Stimmung aus den Köpfen zu bekommen.
Und dies gelang überraschen gut. Wir hatten jederzeit die Kontrolle über das Spiel und auch wenn unsere Spielanlage nicht schöner wurde, merkte man den Jungs an, dass sie damit zufriedener waren als noch im ersten Durchgang und nun vor allem einen Sieg zu null nach Hause holen wollten, um die blütenreine Weste der letzten beiden Spiele fortzusetzen.
In der Folge davon wurde weiterhin konsequent verteidigt und gleichzeitig weiterhin versucht eine zweite Bude zu markieren, um nicht noch durch einen blöden Fehler dem Gegner einen völlig unverdienten Punkt zu schenken. So dauerte es auch nur fünf Minuten in der zweiten Hälfte, bis erst Serhat nach einer Ecke von Rouven an den Ball kam, der dann bei Jungmann landete, dieser scheiterte im ersten Versuch aber ebenfalls, legte den Ball auf Steen, der dann aus kurzer Distanz sicher verwandelte.
Im Endeffekt war nach diesem Tor der Drops gelutscht. Wir kamen vereinzelt noch zu weiteren guten Chancen - Steen traf nach einer Ecke per Kopf den Pfosten - und die Gastgeber blieben ungefährlich. Einzig unser etwas unterforderter Keeper machte es noch einmal spannend, als er völlig unnötig aus dem Strafraum stürmte, überlupft wurde und dann mit bangen Blicken verfolgte, wie der Ball ans Außennetz klatschte.
Alles in allem fuhren wir an diesem Sonntag einen spielerisch nicht schönen, aber defensiv konsequenten und absolut verdienten Sieg ein und freuen uns jetzt auf die weiteren zwei Auswärtsspiele in Bassen und Riede.
TSV Otterstedt
TSV Dauelsen
1. Kreisklasse Verden · 18. Spieltag