Stark gegen Bassen - schwach gegen Türksport

Bevor am Samstag das letzte Saisonspiel gegen Türksport anstand, hatten wir am Domweihmittwoch zunächst Bassen II zu Gast.

Mit viel Grimm im Bauch ob der Umstände der Ansetzung dieses Spiels spielten wir uns gegen die nun als Aufsteiger feststehende Reserve des TSV Bassen geradzu in einen Rausch und ließen den Gästen trotz ihrer frühen Fürhung nicht den Hauch einer Chance. Obwohl sich ein 4:1 in einem Duell unter Tabellennachbarn schon viel anhört, so muss man klar sagen, dass dieses Ergebnis für die Gäste noch schmeichelhaft war. 

So stark wir gegen Bassen am Mittwoch aufgespielt hatten, so schwach war unsere Leistung drei Tage später gegen den da noch Tabellenletzten. Zwar fehlten uns einige Stammspieler, eine Entschuldigung für die uninspirierte und in großen Teilen ängstliche Leistung gegen aggressive Gastgeber kann dies allerdings nicht sein.

Von Anfang an setzten wir dem körperbetonten Zweikampfverhalten der Verdener nur stellenweise etwas entgegen und ließen den ballverliebten, aber technisch starken Gastgebern viel zu viel Raum.

Diesen wussten sie nach gut zwanzig Minuten das erste Mal zu nutzen. Am eigenen 16er schafften wir es nicht den gegnerischen Stürmer entscheidend zu stören, sodass er ohne echte Gegenwehr seine Runden drehen und einen Ball durch die Abwehrreihe stecken konnte. Der Empfänger dieses Passes wurde auch nur alibimäßig angegriffen und versenkte die Pille durch die Hosenträger des Torwarts.

Zehn Minuten später gingen wir zwar robuster zu Werke, allerdings so robust, dass der Schiedsrichter auf Freistoß entschied. Den Ball aus siebzehn Metern versenkte der Schütze der Gastgeber relativ mittig im Tor.

In der Folge blieb Türksport die gefährlichere Mannschaft, auch weil wir nach vorne viel zu ängstlich spielten. Gerade unsere sonst hoch aufrückenden Außenverteidiger, die in vielen Spielen schon den entscheidenden Faktor darstellten, waren in diesem Spiel geradezu abgemeldet.

Emsig bemüht blieb der wie immer zentral spielende Stolli, der unermüdlich Bäller er- und die Abwehrreihe anlief und kurz vor Halbzeitende dafür belohnt wurde. Nach einem langen Ball wurde er im Strafraum gefoult und verwandelte den fälligen Elfmeter selbst.

So ging es mit einem 2:1 für die Gastgeber in die Pause, in der wir uns vornahmen aggressiver zu verteidigen, den Ball mehr laufen zu lassen und insgesamt konzentrierter an die Aufgabe heran zu gehen.

Dies gelang uns zunächst auch äußerst gut. Nur acht Minuten nach WIederanpfiff ging Rouven energisch in Richtung Strafraum, legte den Ball dann halblinks auf Maico, der mit einem schönen Schuss ins lange Eck abschloss.

Und dem Ausgleich sollte nur kurz darauf sogar die Führung folgen. Die Gastgeber spielten einen langen Rückball auf ihre Abwehrreihe, Stolli störte entscheidend, ging mit dem eroberten Ball am Keeper vorbei und schob dann ins leere Tor ein.

Das Spiel wurde daraufhin von den Gastgebern noch ruppiger geführt, denn bei diesem Tabellenstand waren sie abgestiegen und die vielen Fouls und Nicklichkeiten sorgten dafür, dass uns erneut der Mut verließ. Obwohl bis dahin in der zweiten Hälfte die bessere Mannschaft waren, ließen wir in unseren Bemühungen wieder nach und erlaubten Türksport in der Folge durch schlampige Abwehrverhalten das Spiel erneut zu drehen.

Zunächst segelte in der 65. Minute eine Flanke von rechts unbehelligt durch unseren Strafraum, wurde dann am linken Pfosten in die Mitte gelegt und dort vom wartenden Stürmer reingespitzelt. Nur acht Minuten später dann das 4:3 als ein langer Ball über unsere Abwehrreihe einen Empfänger fand, der am herauseilenden Keeper vorbei den Ball quer legte, sodass der Stürmer nur noch einzuschieben brauchte.

Doch nur zwei Minuten später gaben wir wieder ein Lebenszeichen von uns. Nach einem Foul in der gegnerischen Hälfte chippte Rouven den Ball über die Abwehr und der einlaufende Jonah versenkte die Pille direkt im Tor.

Wer jetzt allerdings gedacht hatte, dass nun wieder wir am Drücker wären, der sah sich leider bitter enttäuscht. Der Ausgleich hatte keinerlei befreiende Wirkung auf unser Spiel und Türksport hatte im eins gegen eins weiterhin zu häufig leichtes Spiel.

Fünf Minuten vor Schluss kam ein langer Ball in die Spitze, den der Stürmer gut festmachte, sich um den nur halbherzig eingrefenden Verteidiger drehte und dann stramm ins kurze Eck vollendete.

Mit dem Ende der Nachspielzeit liefen wir dann nach eigenem Freistoß noch in einen Konter der Gastgeber, der für den 6:4 Endstand sorgte.

So muss man leider abschließend sagen, dass eine wirklich herrvoragende Hinrunde mit diesem Spiel einen unwürdigen Abschluss fand, da uns gegen Türksport fast alles fehlte, was uns im Kalenderjahr 2024 bis hierhin ausgezeichnet hatte.

Nichtsdestotrotz haben wir insgesamt in der zweiten Hälfte der Saison gezeigt, was in uns steckt und unser Anspruch für die neue Saison muss es sein, an die guten Leistungen diesen Jahres anzuknüpfen und eine gewichtige Rolle im Kampf um die Meisterschaft mitzuspielen.