Effizienz zu gering, Fehlerquote zu hoch

Sechs Punkte aus den ersten beiden Ligaspielen, im Pokal gegen zwei Kreisligisten gut mitgehalten: An diesem Sonntag sollte gegen die neu gegründete Union Verden der nächste Dreier her. Zwar traten wir verletzungsbedingt stark geschwächt an, eine gute Truppe, welche die drei Punte auswärts einfahren konnte, stand trotzdem auf dem Platz. Entscheidend für Sieg oder Niederlage war in diesem Spiel wieder einmal sowieso mehr die Einstellung als die fußballerische Qualität.

Etwas, was in den vergangenen Spielen gegen diese Truppe häufig nicht gestimmt hatte. Doch das sollte an diesem Sonntag nicht das spielentscheidende Manko sein. Denn trotz eines extrem frühen Rückstandes - schon in der zweiten Spielminute schliefen beide Innenverteidiger plus der Torwart bei einem langen Ball und der gegnerische Stürmer konnte sich zur Fürhung durchsetzen - zeigten wir sofort Moral und kamen schon neun Minuten später zum Ausgleich.

Nach einer Ecke kam der Ball zu Jonah am 16er, der spielte die Kugel flach auf Jungmann, dieser scheiterte am starken Keeper der Gastgeber, doch der Ball prallte zum langen Pfosten, wo er akrobatisch von Stolli versenkt wurde.

Als wir dann in der 23. Minute nach einem langen Rückpass von Union zum 2:1 kamen, weil Stolli richtig spekuliert und dann den Ball am Torwart vorbei gelegt hatte, schienen die Zeichen diesmal auf einen anderen Spielverlauf hinzudeuten. Vor allem auch, da wir fast im Minutentakt, meist durch Standards, gute Einschussmöglichkeiten generierten und dem dritten Treffer mehr als einmal nahe kamen.

Unser schlampiger Umgang mit den Torchancen wurde allerdings wie so oft im Fußball bestraft. Zunächst verlor Jungmann in einem Zweikampf an der Außenlinie die Kugel, danach ging Pepe am 16er zwar energisch hin, hatte aber etwas Pech im Duell und der Gegenspiel blieb am Ball. Der nachfolgende Schuss schlug unhaltbar für Hannes im Winkel ein.

Mit dem Pausenpfiff, dann der nächste Fehler von uns und das nächste Gegentor. In der Vorwärtsbewegung spielte Daniel einen schlampigen Querpass, nach der Balleroberung spielte Union die Situation dann gut und schnell aus und erzielte den Fürhungstreffer zum 3:2.

Da aber die Einstellung stimmte und wir bisher trotz unserer Fehleranfälligkeit die bessere Mannschaft waren, ging es mit Selbsbewusstsein in die zweite Hälfte. Denn für ein Tor sind wir eigentlich immer gut.

Und so dauerte es auch tatsächlich nur vier Minuten bis Maico einen schönen Ball in den Lauf von Günni spielte, der dann Richtung Grundlinie beschleunigte und die Pille vor dem Tor quer legte, sodass Stolli nur noch einzuschieben brauchte. Wir hatten das Spiel dann auch gut im Griff, wurden jedoch mehr und mehr von der viel zu harten Spielweise der Gegner und der Nichtanhndung derselben durch den Schiedsrichter aus dem Rhytmus gebracht. Mehrere Fouls und Nicklichketen bestimmten die nächste Viertelstunde, in der ich erst Bossi nach einem harten Einsteigen seines Gegenspielers verletzt auswechseln musste und dann Hannes Glück hatte, dass er mit zwei tiefen Striemen davon kam, als sein Gegenspieler mit gestrecktem Bein in ihn hineinrutschte.

Wir verloren in dieser Phase den Faden, auch weil wir immer mehr mit der Schiedsrichterleistung haderten. Diese fand dann nach etwa 70 Minuten ihren Höhepunkt, als Maico für ein hartes Einsteigen berechtigterweise die gelbe Karte bekam, die anschließende Tätlichkeit des Gegenspielers vor den Augen des Unparteiischen aber nicht geahndet wurde. 

Zwar sollte so etwas eigentlich nicht unser Spiel beeinflussen, doch man merkte den Jungs den Frust an, der durch die hohe Fehlerquote gegen den Ball natürlich noch verstärkt wurde. Und so war es fast logisch, als eine Viertelstunde vor Schluss nach einem schönen Spielzug der Gastgeber, bei dem sie den Ball schnell und direkt laufen ließen, die erneute Führung für Union zu Buche stand.

Wir versuchten uns noch einmal gegen die Niederlage zu stemmen und tatsächlich hatten nach einem klasse Freistoß von Günni an den zweiten Pfosten zunächst Jonah und dann Stolli die Chance zum Ausgleich, doch Jonah traf den Ball nicht richtig und Stolli traf aus spitzem Winkel leider nur den Außenpfosten.

Als wir nach dieser Großchance quasi im Gegenzug das 5:3 kassierten, weil wir am eigenen 16er nur Geleitschutz gaben, anstatt ordentlich in den Zweikampf zu gehen, war der Drops gelutscht. Dass in der Schlussminute noch ein Elfmeter gegen uns gepfiffen wurde, obwohl mein Spieler bei einem riskanten Einsteigen nur den Ball gespielt hatte, war dann eigentlich nur noch die Kirsche auf der Torte nach einem Spiel zum Vergessen.

Es gilt jetzt das Ganze abzuschütteln und den Fokus auf den Gegner am nächsten Sonntag zu richten. Mit Posthausen kommt eine Mannschaft an den Bettenbruch, die für uns immer schwer zu bespielen ist, gegen die drei Punkte aber Pflicht sind.