Vor dem Heimspiel gegen den TSV Posthausen an diesem Sonntag stand unter der Woche die Aufarbeitung der Auswärtspleite gegen Union Verden. Die Trainingseinheiten waren gut, die Stimmung vor allem am Freitag formidabel. Weiterhin ein Problem stellte die hohe Verletzten- und Abwesendenrate dar. Insgesamt 14(!) Spieler hatten sich abgemeldet, darunter ein paar Langzeitverletzte, aber vor allem viele Spieler, die erst seit ein paar Wochen ausfallen.
Das Spiel stand personell also unter keinem guten Stern, doch mit Hilfe der 2. Herren under U19 konnte ein voller Kader aufgestellt werden und auf dem Papier hätten wir trotzdem noch die bessere Mannschaft sein sollen.
Doch schon während der Teambesprechung und des Warmmachens wurde klar, dass an diesem Tag viele der Anwesenden keine richtige Fokussierung auf das Spiel hinbekamen. Die Gründe dafür waren unterschiedlich, doch unterm Strich muss man konstatieren, dass die Einstellung in Teilen der Mannschaft nicht zielgerichtet war.
Dies zeigte sich zunächst noch nicht, in den ersten Minuten waren wir durchaus tonangebend und hatten auch einige Chancen, doch je länger das Spiel dauerte, umso schlampiger wurden wir in unserem Stellungsspiel und umso häufiger vermieden wir die entscheidenden Wege, um Ball und Gegner zu kontrollieren.
So kamen die Gäste aus Posthausen immer besser ins Spiel, zwingend gefährlich wurden sie aber nicht. Einzig bei Standars wurde es immer brenzlig, da wir diese gegen die hochgewachsenen Gegner an diesem Tag nur schlecht verteidigten.
Folgerichtig fiel das 0:1 nach einem Freistoß von Posthausen. Aus halbrechter Position wurde der Ball hoch in den Strafraum geschlagen, wo die Kommunikation zwischen Torwart und Abwehrspieler misslang und Jonah die Kugel über den herauseilenden Ianski per Kopf im eigenen Tor versenkte.
Anders als in den vorherigen Spielen, war dieses Tor ein Wirkungstreffer. Unsere Offensivbemühungen wurden behäbiger, hinten leisteten wir uns immer mehr Fehler und zur Halbzeitpause hatte man nicht das Gefühl, dass wir in diesem Moment in der Lage waren eine Antwort zu finden.
Der Seitenwechsel wurde zwar noch einmal genutzt, um den verloren gegangenen Kampfgeist wieder anzufachen, doch blieb es bei einem kleinen Flämmchen, zu sehr waren viele Spieler an diesem Tag mit sich beschäftigt, um den Fokus wieder auf das Fußballspielen richten zu können.
Die zweite Hälfte wurde dann auch zu einer der schlechtesten Leistungen, die in den letzten Wochen gezeigt wurde. Das lag nicht einmal so sehr an den spielerischen Defiziten in unseren Offensivbemühungen oder an den zum Teil haarsträubenden Fehlern im Defensivverhalten. All das hatten wir phasenweise in den vorherigen Spielen auch schon. Doch hatten wir da etwas - sogar bei der Niederlage gegen Union - was uns an diesem Tag total abging: Den Willen und die Bereitschaft das Ruder noch einmal herumzureißen.
Eine alte Fußballerweisheit besagt, dass man "durch den Kampf wieder ins Spiel finden kann" oder das man "kämpfen muss, wenn es spielerisch nicht läuft", aber davon waren wir bei diesem Spiel leider weit entfernt. Es gab kein Aufbäumen, keinen Kampfeswillen, keine Motivation über die Schmerzgrenze hinaus zu gehen, um in diesem Match das Ruder noch herumzureißen.
Als wir dann eine Viertelstunde vor Schluss noch das 0:2 bekamen, war der Ofen komplett aus. Wobei die Entstehung des Tores schon entlarvend war. Bei einem Versuch in den gegnerischen Strafraum einzudringen verloren wir den Ball - so weit so ungefährlich - danach allerdings gab es keine ordentliche Rückwärtsbewegung und die gegnersichen Offensivspieler konnten die allein gelassenen Verteidiger in aller Ruhe auskontern. Sage und schreibe 7(!) Spieler standen noch in der gegnerischen Hälfte, als das Tor fiel.
Dass wir dann in der Nachspielzeit noch das dritte Tor fingen, nachdem an der Außenlinie ein Gegenspieler unbehelligt entlang laufen und dann in den Strafraum ziehen durfte, war unerheblich.
Die Niederlage war alles in allem also absolut verdient und unser Auftreten den selbst gesteckten Zielen unwürdig.
Da die personelle Situation zum nächsten Spieltag nicht unbedingt besser werden wird, nachdem sich in diesem Spiel schon wieder zwei Spieler verletzt haben, kann die Marschroute für das Auswärtsspiel in Baden nur sein, sich zusammen zu reißen, den Hintern hochzubekommen und Fußball für zwei Stunden zur Priorität zu machen.
Dann kann auch bei spielerisch schlechter Leistung ein Spiel gewonnen werden, dass haben wir in den letzten Spielzeiten oft genug gesehen, leider auch gegen uns.
TSV Dauelsen
TSV Posthausen
1. Kreisklasse Verden · 04. Spieltag